Ratgeber: Anmeldung Ihrer PV-Anlage

Ihre PV-Anlage anmelden: wie, warum und wann? Sie haben sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage entschieden und bereits einen Vertrag abgeschlossen. Erfahren Sie, wie, warum und wo Sie Ihre Solaranlage anmelden müssen und welche Vorschriften dabei zu beachten sind. Denn der verantwortungsvolle Umgang mit erneuerbaren Energien beginnt mit der korrekten Anmeldung Ihrer PV-Anlage bei Ihrem Netzbetreiber, beim Finanzamt und auch bei der Bundesnetzagentur. Hier erhalten Sie alle relevanten Informationen zur Anmeldung, zur Funktionsweise einer Nulleinspeisung und den erforderlichen Fristen.

Warum müssen Solaranlagen angemeldet werden?

Die bürokratischen Hürden für die Anmeldung einer PV-Anlage sind nicht so hoch, wie oft angenommen. Dank vereinfachter Verfahren für Anlagen unter 30 kWp ist der Prozess weniger aufwendig. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass Sie als künftiger Betreiber verpflichtet sind, Ihre Anlage bei den entsprechenden Stellen anzumelden. Dies umfasst die Bundesnetzagentur, Ihren örtlichen Netzbetreiber und das Finanzamt. Eine korrekte Anmeldung ermöglicht nicht nur die Einspeisevergütung, sondern auch den sicheren Betrieb Ihrer Anlage.

Hinweis: Obwohl es verlockend sein mag, Kosten zu sparen, indem man die Anlage ohne fachmännische Anmeldung installiert, kann dies zu Problemen führen. Lassen Sie daher die Installation am besten von einem Experten durchführen, um maximale Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten.

Anmeldung bei der Bundesnetzagentur

Alle PV-Anlagen müssen im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dies kann einfach über ein Webportal erfolgen. Beachten Sie, dass ohne diese Anmeldung keine Einspeisevergütung möglich ist. Sie können Ihre Anlage bereits 14 Tage vor der Inbetriebnahme als "geplante Inbetriebnahme" registrieren.

1. Webportal der Bundesnetzagentur aufrufen


2. Anmeldedaten eingeben


3. Optional: Bevollmächtigte Person nutzen


4. Daten aktuell halten


5. Optional: "Geplante Inbetriebnahme" nutzen


6. Anmeldung abschließen

 

Nach erfolgreicher Anmeldung sind Sie berechtigt, eine Einspeisevergütung zu erhalten.

Anmeldung beim Netzbetreiber

Vor der Montage der PV-Anlage muss diese beim Netzbetreiber angemeldet werden. Nach Freigabe durch den Netzbetreiber kann mit der Installation begonnen werden. Ein Inbetriebnahmeprotokoll muss erstellt und zusammen mit einer Bescheinigung der Bundesnetzagentur beim Netzbetreiber eingereicht werden, um die Einspeisevergütung zu erhalten.

1. Anmeldung beim zuständigen Netzbetreiber vornehmen


2. Auf die Netzverträglichkeitsprüfung warten


3. Installation nach Freigabe durch den Netzbetreiber


4. Inbetriebnahmeprotokoll erstellen lassen


5. Papiere beim Netzbetreiber einreichen

 

Anmeldung beim Finanzamt

Die steuerliche Handhabung für PV-Anlagen unter 30 kWp wurde vereinfacht. Ohne Anmeldung beim Finanzamt ist eine PV-Anlage nur möglich, wenn der Strom komplett selbst genutzt wird. Alle anderen Anlagen, die Strom ins Netz einspeisen, müssen angemeldet werden.

• Mehrwertsteuer-Vorteil: Keine Mehrwertsteuer beim Kauf und der Installation einer neuen Anlage mit Batteriespeicher


• Wahl der Besteuerung: Option zwischen Kleinunternehmerregelung und Regelbesteuerung


• Ertragsteuer-Befreiung: Einnahmen seit Jahresbeginn 2023 automatisch von der Ertragsteuer befreit

 

Fristen für die Anmeldung Ihrer Solaranlage

Die gesetzliche Pflicht zur Anmeldung dient Ihrem Schutz und ermöglicht den Zugang zu Förderprogrammen und Vergütungen. Beachten Sie die folgenden Fristen:

• Netzbetreiber: Ideal acht Wochen vor dem geplanten Inbetriebnahme-Datum informieren


• Bundesnetzagentur: Spätestens vier Wochen nach Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister anmelden


• Finanzamt: Innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme über Ihre Anlage informieren

 

Alle Schritte im Blick?

Bereiten Sie alle erforderlichen Dokumente rechtzeitig vor und lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Experten beraten. Unsere Checkliste hilft Ihnen, alle Schritte in der richtigen Reihenfolge und innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster durchzuführen. Bevor Sie Ihren eigenen Strom produzieren, stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Schritte unternommen haben.

• Informationen über aktuelle Förderprogramme einholen und Beantragung von Fördermitteln


• Antragsformulare ausfüllen und einreichen


• Installation der Solaranlage und ggf. des Speichers durch einen Fachbetrieb


• Anmeldung der Anlage beim örtlichen Netzbetreiber


• Bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) die Anlage im Marktstammdatenregister anmelden


• Vertrag zur Einspeisung von Strom mit dem Netzbetreiber abschließen


• Anmeldung beim Finanzamt


• Überprüfung bestehender Versicherungspolicen, ggf. eine spezielle Photovoltaik-Versicherung abschließen


• Alle relevanten Unterlagen (Rechnungen, Zertifikate, Kommunikation mit Behörden) sorgfältig aufbewahren

 

Wenn Sie alle Schritte erfolgreich gemeistert haben, steht der Inbetriebnahme Ihrer Solaranlage nichts mehr im Wege. Falls Sie Fragen zum Anschluss Ihrer PV-Anlage haben oder sich noch nicht für ein bestimmtes Modell entschieden haben, kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne!